Förderpreise

Die im Jahr 2000 in München geborene Sopranistin Serafina Starke erhielt bereits im Alter von drei Jahren ersten Violin- und Klavierunterricht. 2016 hat sie dann ihre Gesangsausbildung mit einem Jungstudium am Mozarteum Salzburg begonnen und studiert aktuell im Masterstudiengang Konzertgesang an der Musikhochschule München. Zusätzlich bildet sie sich mit Meisterkursen weiter.

Im Sommer 2022 nahm sie am Young Singers Project der Salzburger Festspiele teil, wo sie die Prinzessin in „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ und ein Blumenmädchen in Wagners „Parsifal“ verkörperte. Im Sommer 2023 kehrte sie zu den Festspielen zurück und übernahm die Rolle der Barbarina („Le nozze di Figaro“). 2023 debütierte sie bei den Osterfestspielen Baden-Baden und an der Bayerischen Staatsoper als Queen of the Night in der Kinderoper „Max und die Superheld:innen“. Mehrmals stand sie schon mit der Kammeroper München auf der Bühne.

Auch als Konzertsängerin ist Serafina Starke tätig. 2023 sang sie das erste Sopransolo in Mozarts „Großer Messe in c-Moll“ mit dem Orquestra Simfònica de les Illes Balears unter der Leitung von Leopold Hager. Bei den Salzburger Festspielen 2023 sang sie das Sopransolo in Verdis „Te deum“ (Quattro pezzi sacri) unter dem Dirigat von Riccardo Muti.

Die Sopranistin ist Stipendiatin der Yehudi-Menuhin-Stiftung Salzburg sowie der Gianna-Szel-Studienstiftung. 2022 wurde sie Preisträgerin des Dostal-Operettenwettbewerbs, 2021 gewann sie den Fritz-Wunderlich-Förderpreis. Im Jahr 2018 war sie Finalistin des Bundeswettbewerbs Gesang.

Der 1998 in Mutlangen geborene Tänzer Vincent Travnicek entstammt einer multikulturellen Familie. Seine Wurzeln liegen in Kamerun, Ungarn und Böhmen: Sein Großvater stammt aus Iglau, seine Großmutter aus Warendorf in Ungarn.

Aufgewachsen ist Vincent Travnicek in Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg. Bereits im Alter von elf Jahren begann er seine Ausbildung an der Ballettschule Teresa Beisswenger in Waldstetten, die nach den Lehrplänen der Royal Academy of Dance London unterrichtet. Auf Grund seines Talents, seines Fleißes und seiner Perspektive wurde Vincent Travnicek bereits im April 2011 von der weltbekannten John-Cranko-Schule in Stuttgart angenommen, der Staatlichen Ballettakademie der Württembergischen Staatstheater, wo er 2018 sein Diplom erlangte.

Damit erhielt er seine erste Anstellung als Eleve im Stuttgarter Ballett in der Spielzeit 2018/19 und wurde in der darauffolgenden Spielzeit in das Corps de Ballet übernommen. Sein bisheriger Werdegang und die Tatsache, dass er eines der wenigen hoffnungsvollen Talente im deutschen Ballett ist, lassen vermuten, dass seine Karriere auch in Zukunft einen guten Verlauf nehmen wird.

Ein Blick in sein bereits umfangreiches Repertoire zeigt sein Vermögen. Denn mit zwei eigens für ihn komponierten Rollen sowie drei Solorollen beim Stuttgarter Ballett konnte er sich besonders hervortun. Mit einer Rolle in „Krabat“, einem Ballett nach Otfried Preußlers weltbekanntem Roman, konnte er auch bei einem Stück mit sudetendeutschem Inhalt mitwirken.

Der 1998 in Wien geborene Dirigent, Pianist und Organist Julius Zeman hat sein Studium am Mozarteum Salzburg mit Auszeichnung abgeschlossen. Er trat unter anderem am Wiener Konzerthaus, der Casa da Música Porto, der Philharmonie am Gasteig München, dem Musikverein Graz und der Meistersingerhalle Nürnberg in Erscheinung und war in mehreren TV-Konzerten zu hören.

So musizierte er gemeinsam mit dem Violinisten Emmanuel Tjeknavorian in der ORF/3Sat-Sendereihe „Wir spielen für Österreich an Mozarts Originalinstrumenten“. In der Saison 2023/24 ist Julius Zeman am Saarländischen Staatstheater als Solorepetitor und Dirigent engagiert. Dirigierassistenzen werden ihn zum Swedish Radio Symphony Orchestra und zur Philharmonie Luxembourg führen. Des Weiteren wird er mit Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ sein Dirigierdebut beim Mozartensemble Oberösterreich und dem Konzertchor LGV Nürnberg geben.

Musikalische Partnerschaften verbinden ihn mit Künstlern wie Claire Elizabeth Craig, Michael Arivony, Rainer Trost, Michael Kraus und Leopold Hager. An der Seite von bedeutenden Solisten tritt Julius Zeman häufig als Liedbegleiter auf. Der junge Künstler veranstaltet einen jährlichen Konzertzyklus mit der Aufführung großer symphonischer Werke in deren Originalfassung an zwei Klavieren im Bösendorfer Salon im Wiener Musikverein und ist im Rahmen der Vortragsabende kunstpsychologischer Forschungen der Sigmund Freud
Privatuniversität Wien Mitveranstalter und Pianist.

Der 1987 geborene Autor Štepán Javůrek verbrachte die ersten Jahre seines Lebens in Aussig und kehrte später an den Wochenenden und in den Ferien in das Haus seiner Großeltern zurück, wo er eine schöne Kindheit hatte. Später zog Javůrek nach Komotau und ließ sich 2013 schließlich in Chodau in der Nähe von Karlsbad nieder. Hier lebt und arbeitet er bis heute – in der Nähe seines geliebten Erzgebirges, für das er sich auch als stellvertretender Vorsitzender der Sankt-Joachim-Stiftung einsetzt.

Sein literarisches Debüt „Chaloupky“ im Jahr 2020 wurde von den Kritikern sehr gelobt und stieg zum Bestseller auf. In dem Werk erzählt der junge Autor die Geschichte von zwei Tschechen, die vor dem Zweiten Weltkrieg zufällig in einem fast rein deutschen Dorf in der Grenzregion landen. Mit dem Aufkommen des Nationalismus werden aus ehemals vernünftigen Nachbarn Feinde, und im neu entstandenen Sudetenland ist keiner der Tschechen mehr sicher.

2022 und 2023 erschienen „Sudetský dům“ und „Sudetský dům II“, in denen das weitere Schicksal des Sudetenlandes behandelt wird, beginnend 1945 mit der Vertreibung der Deutschen und der Übernahme von deren Häusern durch Tschechen, weiter über die kommunistische Zeit und die damit verbundenen Herausforderungen für die Bewohner des Erzgebirges.

Im Jahr 2020 trat Javůrek der Stan-Bewegung bei, weil es ihm, so der Autor, nicht gleichgültig sei, was um ihn herum geschehe und er die Zukunft seiner Region mitbeeinflussen wolle.

Die 1985 in Neutitschein geborene Historikerin Lenka Chobotová arbeitet am Staatsarchiv ihrer Geburtsstadt und ist immer gerne bereit, bei den häufigen deutschen Nachforschungen – sowohl bei Besuchen im Archiv als auch bei schriftlichen Anfragen – zu helfen und diese aus dem Archiv mit Unterlagen zu unterstützen.

Seit langem ist sie auch ein kompetentes Mitglied und aktive Vizepräsidentin im „Club der Freunde von Neutitschein“. Dieser Verein, dem auch Deutsche angehören, kümmert sich um die Bewahrung des deutschen Kulturerbes, wie um die Erhaltung und Renovierung der deutschen Gräber auf dem städtischen Friedhof und um die Anbringung von Gedenktafeln an den Wohn- und Geburtshäusern von deutschen Persönlichkeiten. Aber auch Restaurierungen von Kreuzwegkapellen, Statuen und Wegkreuzen, Wiederentdeckung und Instandsetzung von früheren Wanderwegen und Brücken in die Beskiden sowie wissenschaftliche Berichte, Vorträge und Jahrbücher zählen dazu.

In Lokalzeitungen hat Lenka Chobotová bereits eine Reihe von Artikeln über bekannte deutsche Persönlichkeiten veröffentlicht, wie über Julius Newald (Bürgermeister in Wien), Fred Liewehr (Schauspieler), Carl Hückel (Hutfabrikant), Heinrich Preisenhammer (Bürgermeister), Max Mannheimer (Holocaust-Überlebender, Ehrenbürger und Träger des Europäischen Karls-Preises der Sudetendeutschen Landsmannschaft), Peter von Rittinger (Montanist), Leonie Baar (Ehefrau des Malers Hugo Baar) und andere Sudetendeutsche aus Neutitschein und Umgebung.

Die Förderung und Unterstützung der Verständigung sowie Aussöhnung zwischen Tschechen und Sudetendeutschen liegen ihr am Herzen.