Die Farben und das Wappen der Sudetendeutschen
Entgegen den Wappen anderer Landsmannschaften ist das Wappen der Sudetendeutschen eine Neuschöpfung, entstanden nach der Vertreibung. Der Grund hierfür liegt darin, dass es ein einheitliches Sudetendeutschtum in stammlicher Hinsicht vor der Vertreibung nicht gab. Selbst mit der Bildung des Reichsgaues Sudetenland im Jahre 1938 wurde kein Wappen der Sudetendeutschen geschaffen, da ein nicht geringer Teil der zur sudetendeutschen Volksgruppe zu zählenden Menschen nicht im Gebiet des „Sudetengaues" lebten.
Was bedeutet nun dieses Wappen der Sudetendeutschen?
Es wird gebildet durch die Farben schwarz-rot-schwarz. Diese Farben beinhalten die republikanischen Symbole der Frankfurter Nationalversammlung, nämlich die Farben schwarz-rot-gold. Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien waren bis zum Jahre 1806 Bestandteil des deutschen Reiches. Nach dem ersten Weltkrieg hatte sich Deutsch-Böhmen und -Mähren zu einem Bestandteil Deutsch-Österreichs erklärt. Diese Erklärung erstarb in den Schüssen vom 4. März 1919, im Hohn der Siegermächte auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker.
Zum Zeichen der Trauer darüber wurde der goldene Streifen durch einen schwarzen ersetzt. Das Wappen: Vom Betrachter aus gesehen, zeigt es auf der linken Seite die eine Hälfte des Reichsadlers, Symbol für jahrhundertealte Zugehörigkeit zum Reich, und Ausdruck der Verbundenheit mit seinem Schicksal. Die rechte Hälfte zeigt einen Teil des Kreuzes, dem Zeichen des deutschen Ritterordens, dessen hauptsächlichste Leistung in der Kolonisation des deutschen Ostens zu sehen ist und dessen größte Ballei in unserer Heimat lag (Komotau).
Als Brustschild trägt der Adler, gleichzeitig verbindend zum Kreuz, einen Teil des Wappens (das Gitter) der freien Reichsstadt Eger, darüber in 3 Balken die sudetendeutschen Farben schwarz/rot/schwarz.