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Böhmische Küche

Die heimatlichen Spezialitäten sudetendeutscher Vorfahren werden in vielen Familien auch heute noch geschätzt. Wessen Familienangehörige aus den böhmischen Ländern stammen, der erinnert sich sicherlich noch an den Duft von frisch gebackenen Liwanzen oder dem sonntäglichen Braten mit Knödeln, letztere waren natürlich in Scheiben geschnitten.
Welche Gerichte nun typisch sudetendeutsch und welche tschechisch und welche vielleicht einfach nationsübergreifend böhmisch sind, ist nicht im Einzelnen geklärt. Unzweifelhaft ist hingegen, dass die böhmische Küche eine große Strahlkraft besaß und unter anderem die österreichische Küche stark beeinflusste.

Wer gerne Süßes mag, kommt mit den Karlsbader Oblaten auf seine Kosten. Und wer seinen Tee oder Kaffee mit Würfelzucker süßt, hält ein mährisches Produkt in den Händen, das 1840 in der Zuckerfabrik in Datschitz/Dačice erfunden wurde. Ebenfalls aus Südmähren stammen die in Essig oder Salz eingelegten Znaimer Gurken. Olmütz/Olomouc ist bekannt für den Quargel, einen Käse aus Sauerquark.

Berühmte sudetendeutsche Getränke

Was wäre ein gutes Essen ohne das passende Getränk zur Begleitung oder zum Abschluss? Die böhmischen Länder sind bekannt für ihr hervorragendes Bier und allerlei bekömmliche Schnäpse. In der Stadt Pilsen braute der bayerische Braumeister Josef Groll im Jahr 1842 das erste helle, untergärige Bier, Urquell genannt, das als Pilsener Bier Weltberühmtheit erlangte. Die Grundlage des böhmischen Brauwesens bildete und bildet der Saazer Hopfen, der aufgrund seiner Qualität heute in alle Welt exportiert wird.

Einen bekannten Magenbitter mischten in Karlsbad der Apotheker Josef Vitus Becher und sein Sohn Johann zusammen: den Karlsbader Becherbitter, der heute – inzwischen produziert von einem tschechischen Betrieb – als Becherovka verkauft wird.

Auch Wein wird in den böhmischen Ländern getrunken: Südmähren war und ist eine bekannte Weinbauregion. Sie besteht aus den Unterregionen Znaim, Nikolsburg, Groß Paulowitz und der Mährischen Slowakei. Die Weinregion um Znaim ist vor allem für ihre Weißweine bekannt. Angebaut werden hier unter anderem Grüner Veltliner, Sauvignon, Müller-Thurgau und Rheinriesling. Bereits im Mittelalter wurde in Znaim Wein angebaut: Anbau und Handel wurden vom städtischen Bürgertum, aber auch durch das örtliche Prämonstratenserstift Klosterbruck betrieben.

Zwar liegen rund 95 Prozent der tschechischen Rebflächen in Südmähren, doch auch Böhmen hat eine lange Weinbau-Tradition: Der Legende nach ließ die heilige Ludmilla im 9. Jahrhundert in Melnik den ersten Weinberg Böhmens anlegen. Dort soll auch ihr Enkel, der heilige Wenzel, eigenhändig Weinbau betrieben haben. Bis heute werden in Böhmen am Wenzelstag, dem 28. September, viele Weinlesefeste gefeiert.

Kartoffeln und Knödel

Die in der Mitte des 16. Jahrhundert aus Südamerika nach Europa eingeführte Kartoffel entwickelte sich rasch zu einer der wichtigsten Ackerfrüchte. Nach mehreren Hungersnöten in den Jahren nach 1770, in denen die Getreideernte mehrfach missraten war, befahl Kaiser Joseph II. im Habsburger Reich – und somit auch in Böhmen – den Bauern, verstärkt Kartoffeln anzubauen, die zu einem Volksnahrungsmittel ersten Ranges wurden. 

Nach dem Befehl von Kaiser Joseph II. (ein Sohn der Kaiserin Maria Theresia) verstärkt Kartoffeln anzubauen spielte die Kartoffel besonders in den wenig fruchtbaren Randgebieten, wie dem Egerland, bald eine sehr wichtige Rolle und. Dies zeigt sich beispielsweise auch in dem scherzhaften Gedicht:

Erdöpf’l in da Fröih,
z‘ Mittwoch in da Bröih,
af d‘ Nååcht in da Zeit;
sua gäiht’s biis in d‘ Äiwichkeit!

Kartoffeln kamen zum Frühstück und zum Abendessen als Pellkartoffeln (gånz Erdöpf’l, Erdöpf’l in da Montur, kocht Erdöpf’l, Kümm’ler-döpf’l) auf den Tisch und wurden mit Salz, Butter oder etwas Quark genossen. Mittags gab es Soolzerdöpf’l (Salzkartoffeln), a(n’gschnitt’n Erdöpf’l (Bratkartoffeln) oder einen Eintopf in Form von g’spålkt Erd-öpfl’n bzw. Erdöpfl’n in da Bröih. Erdöpf‘l waren vielfach Zutaten zu anderen Speisen oder wurden für Suppen oder Salate verwendet. Ihre größte Bedeutung erlangten die Erdöpf‘l im Egerland als Grundlage für verschiedene Knödel.

Eine der beliebtesten Knödelarten waren Knödel, die gemischt aus „grünen“ (rohen) und gekochten Kartoffeln zubereitet wurden, diese hießen in der Gegend um Fleißen daher Kochtagräin Knia(d)la, im engeren Egerland wurden sie Glitscha genannt, im oberpfälzischen Teil des historischen Egerlandes Spåutz’n (Spatzen). Wurden die Knia(d)la nur aus gekochten und zerkleinerten Kartoffeln zubereitet, hießen sie im Egerland Zua(d’l- oder Erdöpf’lspåutz’n. Wurde einem solchen aus gekochten und zerkleinerten Knödelteig Weizenmehl hinzugesetzt, so nannte man sie in und um Albenreuth Wåizana, in Schönbach Seidicha oder Seidana, im Sechsämtergebiet Baumwollene, im Falkenauer Bezirk Schnäibooln (Schneebälle), im nördlichen Stiftland Kocht Erdöpf’lknia(d)la, um Tirschenreuth gsua(t)na Knia(d)la (gesottene Knödel). Wurde statt Weizenmehl Gerstenmehl (Girschtanas) hinzugesetzt, erhielt man Girschtana Knia(d)la.

Eine vierte Art „Kartoffel-Klöße“ waren die in der mit Fett ausgeriebenen Pfanne aus rohen und gekochten Kartoffeln zubereiteten Båchna Knia(d)la (Gebackene Knödel), im Ascher Ländchen Pfånnaknia(d)la, im nördlichen Stiftland Erdöpf’lknia(d)la, in Tirschenreuth und nördlich davon Doodsch, hochdeutsch „Kartoffelpuffer“ genannt. Einfachere Pfannengerichte aus gekochten Kartoffeln waren die länglichen Erdöpf’l-schöppala, auch Erdöpf’lwürstla genannt und die ballförmigen Erdöpf’lbååln. Reiwakniadla - „Schnäibolln“.

Schmorgurke

Ein Rezept von Urd Rothe-Seeliger, Heimatkreisbetreuerin für Reichenberg.

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Buchteln

Ein Rezept von Gaby Kieweg.

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Stoppelfuchs

Ein Rezept von Christa Gradl: "Mir ist nicht bekannt wie weit verbreitet dieses Rezept in unserer Heimat war, vor allem der Name. Ich glaube fast, dass man es nur in der Reichenberger Gegend kannte. Für mich war es jedenfalls die Leibspeise während meiner Kindheit, damals in Reichenberg. Ich glaube, es war ein Kriegsrezept."

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Schinkenfleckl

Eine Leibspeise aus der Kindheit von Ingrid Zasche. Das Familienrezept aus dem Gablonzer Raum stammt von Ihrer Mutter Dr. Gertrud Zasche.

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Kuhländler Krautkuchen

Ein Rezept von Ursula Scholz, mit freundlicher Genehmigung der "Alte Heimat Kuhländchen - Mitteilungen des Vereins heimattreuer Kuhländler"

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Krautwickerl vom Reh mit Preiselbeerrahm

Ein Rezept von Fritz Süß, Hotel zum Friedl, Riedlhütte.

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Kartoffelkrapfen

Ein Rezept von Fritz Süß, Hotel zum Friedl.

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Karfenatl (Nordböhmen)

Ein Rezept von Urd Rothe-Seeliger, Heimatkreisbetreuerin für Reichenberg.

Karfenatl bekannt auch unter dem Namen: Bullette (Berlin), Frikadelle (Mittel- und Norddeutschland), Fleischpfanzerl (Bayern), faschiertes Laibl (Österreich).

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Kontaktmöglichkeiten
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