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Schloss Friedland

„Unter allen Burgen und Schlössern des romantischen Böhmerlandes gehört das Schloß Friedland zu den vornehmsten, theils wegen des berühmten Wallenstein, der es besaß, theils wegen seines colossalen und eigenthümlichen Baues. Auf dem nördlichen Ufer des rauschenden Wüthigflusses, gewöhnlich ‚die Wütche‘ genannt, erhebt sich ein hoher, nur von der Nordseite zugänglicher Basaltkegel, auf dessen abgebrochener Spitze sich des Friedländers Burg erhebt, hineinschauend nach Böhmen, nach Schlesien und Sachsen. Der Thurm und die ersten Anfänge datiren bereits bis zum wilden Ritter Berkowecz, der das damals urwäldliche Gebiet von dem heutigen Kreise Jungbunzlau erhielt, und 1014 sich eine feste Burg erbaute. Später ward diese Burg erobert, und ihr von einem Herrn Berka von Dub der Name ‚Fried im Land‘ oder Friedland gegeben. […] 1551 wurde der Bau, wie er jetzt ist, vom Freiherrn von Biberstein vollendet. Der ehrwürdige ritterliche Coloß ‚da hoch oben‘ besteht aus dem niederen und dem oberen Schloß; letzteres, die eigentliche Ritterburg, steht ganz auf Basaltfelsen, dessen lange, eckige Säulen an der Nordseite künstlich angelehnt scheinen, jedoch natürlich so gestaltet sind.“

aus Die Gartenlaube (1857), S. 685–686.

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