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Die Bildhauerfamilie Brokoff

Namensgeber des Bildhauer-Brokoff-Preises

Johann Brokoff wurde 1652 in Georgenberg in der Zips geboren. Nach seiner Ausbildung in Regensburg kam er 1675 auf der Wanderschaft nach Prag. 1680 oder 1681 floh er vor der Pest aus Prag und fand Aufnahme bei Matthias Gottfried Freiherr von Wunschwitz auf Schloss Ronsperg in Westböhmen. Dort schuf er – nach einem kleinen Gipsmodell des Mathias Rauchmiller – die Holzstatue des heiligen Johannes Nepomuk, die von Wolf Hieronymus von Herold in Nürnberg in Bronze gegossen und, gestiftet vom Freiherrn von Wunschwitz, als erste Brückenfigur auf der Prager Karlsbrücke aufgestellt wurde. 1682 konvertierte Johann Brokoff zum katholischen Glauben. Um 1690 ließ er sich mit seiner Familie in Prag nieder. Er gründete eine Bildhauerwerkstatt, in der seine beiden Söhne Michael Johann und Ferdinand Maximilian tätig waren. 1693 erwarb er das Prager Bürgerrecht. Brokoffs Werkstatt wurde mit der weiteren plastischen Ausschmückung der Karlsbrücke beauftragt. 1706–1709 hatte er größere Aufträge des Benediktinerklosters Braunau. 1718 starb er in Prag.

Nach seinem Tode wurde die Werkstatt zunächst von seinem älteren Sohn Michael Brokoff (* 1686 in Klösterle an der Eger, † 1721 in Prag) weitergeführt. Obwohl technisch perfekter als der Vater, erreichte er nie ganz die künstlerische Ausdruckskraft seines jüngeren Bruders Ferdinand Maximilian Brokoff (* 1688 in Rothenhaus, † 1731 in Prag), der nach dem frühen Tod des Bruders die Leitung der Familienwerkstatt an der Friedhofsmauer der Altstädter Martinskirche übernahm. Ferdinand hatte sich schon seit 1707 mit selbständigen Arbeiten an der plastischen Ausschmückung der Karlsbrücke beteiligt. Mit diesen Figurenkompositionen machte er sich einen Namen, und es folgten große Aufträge des böhmischen Adels.

Bedeutsam wurde für Ferdinand Maximilian Brokoff die Zusammenarbeit mit Johann Bernhard Fischer von Erlach, nach dessen Entwurf er das Grabmal des böhmischen Oberstkanzlers Johann Wenzel Wratislaw von Mitrowitz in der Basilika St. Jakob in der Prager Altstadt schuf. 1722 wurde er von Fischer von Erlach nach Breslau gerufen, wo ihm der Auftrag für den plastischen Schmuck der Domkapelle übertragen wurde. 1726 arbeitete er wieder in Prag und schuf unter anderem die Mariensäule mit den Skulpturen der acht Landespatrone auf dem Hradschin. 1728 erwarb er das Bürgerrecht der Prager Neustadt. Im gleichen Jahr fertigte er in Wien das Modell für den stuckierten Hochaltar der Karlskirche. 1729 folgte ein großer Auftrag des Zisterzienserklosters Grüssau in Schlesien, bei dem er mit der Ausschmückung der im Bau befindlichen Klosterkirche betraut wurde. Dort arbeitete er an den Modellen, bis ihn mit 52 Jahren der Tod hinwegraffte.

Bestattet wurden alle drei Brokoffs auf dem heute nicht mehr existierenden Friedhof bei der Kirche St. Martin in der Mauer zu Prag. Eine Gedenktafel an der Nordwand der Kirche erinnert an die deutschböhmische Bildhauerfamilie. Im Jahr 2000 wurde der Asteroid (6769) Brokoff nach Ferdinand Maximilian benannt.

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